Milo (27)
«Dass mein Sek-Lehrer schwul war, half mir, denn das innere Zugeständnis war der schwierigste Schritt. Das war, als die Sexualität langsam ein Thema wurde, so mit 14. Geoutet habe ich mich mit 16 zuerst bei einer bisexuellen Kollegin, das fiel mir nicht so schwer. Meine Eltern erfuhren von meiner Homosexualität, als mein erster Freund – kennengelernt auf einer Plattform – bei mir übernachtete. Damals war ich 18. Wir hatten zum Schein ein zweites Bett aufgestellt, kuschelten aber gerade in meinem Bett, als mein Vater reinplatzte. Ich dachte, er hätte es geschnallt und outete mich am nächsten Tag bei meiner Mutter. Nach einem kurzen Verarbeitungs-Zögern war ihr erster Satz: ‹Wenn du glücklich bist, sind wir es auch›. Mein Vater hatte mehr damit zu kämpfen, akzeptierte es dann aber auch. Meine Eltern durften es ab dann dem Rest der Familie erzählen, ich wollte nicht weiter darüber sprechen, da es sich anfühlte, als müsse ich mich irgendwie rechtfertigen. Auch heute binde ich es niemandem auf die Nase, mache aber auch kein Geheimnis draus. In meinem Umfeld nehmen das alle easy.»