Meist tritt ein Tinnitus als Folge zu grosser Lärmeinwirkung, Hörsturz, Viruserkrankungen, Stress oder im Rahmen der Altersschwerhörigkeit auf. Doch die genauen Ursachen von Tinnitus-Erkrankungen sind ziemlich komplex und noch immer nicht vollständig enträtselt. Daher fällt eine knappe Antwort auf diese Frage selbst Prof. Dr. Kleinjung nicht leicht: ‹Das gängigste Erklärungsmodell geht davon aus, dass eine vorübergehende oder dauerhafte Hörverminderung im Hörzentrum des Gehirns zu einer Überaktivität von Nervenzellen führt.› Diese versuchen den Schaden im Ohr dadurch auszugleichen, was sich bei der betroffenen Person durch einen ‹Geisterton› bemerkbar macht. ‹Beteiligt am Tinnitus sind interessanterweise nicht nur die Bereiche unseres Hörzentrums, sondern auch andere Gehirnbereiche wie Bewusstseins-, Stress- und Gedächtnisareale.› Tinnitus kann sowohl vorübergehend als auch chronisch auftreten. Eine Standardbehandlung, wie etwa eine Pille gegen Tinnitus, gibt es leider nicht. Doch gelingt es den meisten Personen, die langfristig Ohrgeräusche wahrnehmen, sich gut daran zu gewöhnen.