Siebzig Prozent aller Personen, die ein Körperteil verloren ­haben, erleben das fehlende Körperteil hin und wieder als «Phantom». In einer amputierten Hand kann es also kitzeln, jucken oder auch schmerzen. Phantomschmerzen sind aber kein Hirngespinst, sondern eher eine ­Erinnerung. Denn das Gehirn verfügt sozusagen über eine virtuelle Version ­unseres Körpers, wo jedes Körperteil abgebildet ist. Dank diesem Gedächtnis ist es uns auch möglich, uns Bewegungen vor­zustellen. Verlieren wir ein Körperteil, kann der virtuelle Part sich dennoch an Empfindungen oder Bewegungen erinnern. Und zwar schon richtig früh: Sogar Babys, die mit fehlenden Gliedmassen ­geboren werden, können Phantomempfindungen verspüren.