Pascal (20), Elektroinstallateur aus Zürich
«Ich glaube, ich habe bereits sämtliche sexuellen Spielarten ausprobiert, die es so gibt. Okay, vielleicht nicht alle, aber zumindest ziemlich viele. Was ich mich allerdings bisher nicht getraut habe, aber mich beim Onanieren unglaublich anturnt, ist die Vorstellung, auf meine Sexpartnerin zu urinieren: Auf ihre Vagina, ihren Bauch, ihre Brüste. Sie würde sich dann genüsslich unter mir räkeln und sich mit meinem Urin einreiben bis sie letztlich voller Lust zum Höhepunkt gelangt.»

Das meint die Expertin:
«Keine so seltene Idee, wie man vielleicht annehmen würde. Es gibt sie von Männern genauso wie von Frauen. Sie gehört in die Kategorie «Verbotenes», was mitunter ein Hauptgrund dafür ist, warum diese Vorstellung einen so besonderen Reiz ausübt. Und natürlich hat diese Fantasie auch etwas mit Loslassen zu tun: Dem Körper im wahrsten Sinne des Wortes seinen freien Lauf zu lassen. Wer es gerne mal in Realität ausprobieren möchte, dem rate ich dazu, es beim ersten Mal in der Dusche oder Badewanne zu versuchen.»

Samira (19), Medizinische Assistentin aus Bern

Welcher Sex hat sich bisher nur in deiner Fantasie abgespielt?
Sex mit einem Fremden im Flugzeug – das steht noch auf meiner To-Do-Liste. In einer engen, stinkenden Toilette 3’000 Meter über Meer rummachen… Was ist daran geil? Ich stelle mir vor, dass ich bereits am Check-in-Schalter Augenkontakt mit einem fremden Mitreisenden habe.

Also sexuelle Spannung aufkommt, bevor ihr das Flugzeug überhaupt betreten habt?
Genau. Das Vorspiel eben. Im Flugzeug selbst ginge dann alles wie von selbst: Er sitzt zwei Sitzreihen vor mir, ich ginge an ihm vorbei zur Toilette, die ich natürlich unverschlossen lasse, und er folgt mir auf den Fersen und nimmt mich von hinten. Ihr schaut euch also nicht an, während ihr es tut? Auf keinen Fall. Er soll quasi anonym bleiben und sich nach dem Sex in Luft auflösen.
Wie passend.

Das meint die Expertin:
«Von einem Fremden begehrt zu werden, ist ein Wunsch, den viele Frauen hegen. Es geht dabei im Wesentlichen um die Herausforderung, jemanden aus dem Nichts heraus zu kriegen, der es mit einem macht. Unglaublich aufregend! Fantasien, die zudem in einem öffentlichen oder halböffentlichen Raum stattfinden, schaffen enorme Spannung - es könnte quasi jederzeit jemand reinplatzen. Am Beispiel der Flugzeugtoilette muss man allerdings sagen, dass sich dies wahrscheinlich in der Realität nicht so prickelnd anfühlt, wie es scheint. Schliesslich sind die Dinger nicht gerade komfortabel.»

Jasmina (34), Juristin aus Basel
«Ich sehe die Szene ganz real vor mir: Ich betrete einen Raum, meine Augen sind mit einem schwarzen Seidenband verbunden. Im Zimmer befinden sich viele Menschen – Frauen wie Männer. Ich werde zu einer Liege geführt und daran festgemacht. Plötzlich sind auf meinem ganzen Körper Hände, Lippen und Zungen zu spüren. Sie liebkosen mich, streicheln mich oder kneifen mich. Das ist eine Fantasie, die ich nicht nur abrufe, wenn ich es mir selber mache, sondern auch, wenn
ich mit meinem Freund Sex habe.»

Das meint die Expertin:
«Eine wunderbare Fantasie, die mit absoluter Hingabe zu tun hat! Mit dem Gefühl komplett loszulassen. Aber: Nicht jede Vorstellung, die uns erregt, muss auch in die Tat umgesetzt werden. Das sollte man wissen.»

Max (45) Versicherungsangestellter aus Rapperswil SG, seit zwölf Jahren verheiratet

Welche Sex-Fantasie turnt Dich an?
Ich würde meine Frau und mich gerne mal beim Sex filmen.

So richtig Porno-mässig?
Nein, gar nicht. Ich brauche keine fünfminütigen Close-Ups von meinem Penis in der Vagina meiner Frau. Ich möchte das ganze, lange Liebesspiel aufnehmen; die Lust, die sich in den Augen meiner Frau spiegelt, die sanften Bewegungen ihrer Brüste, die Schweissperlen auf ihrer Stirn.

Und dann würdest Du Dir diesen Film später alleine ansehen?
Ja – und vielleicht schaut meine Frau ja dann mit. Aber das Besondere bliebe dieser Moment des Filmens, dieser bewusste Akt vor der Kamera.

Das meint die Expertin:
«Diese Fantasie kann gerade für eine langjährige Beziehung sehr bereichernd wirken, wenn man sie in die Tat umsetzt. Denn leider wird man in einer mehrjährigen Partnerschaft oft faul, was sexuelles Experimentieren anbelangt. Aber Achtung: Das Filmen von intimen Momenten, muss vorab unter den Partnern klar abgesprochen werden. Will heissen: Auf welchem Handy werden die Sequenzen gespeichert, was darf damit gemacht werden und was nicht. Nur so kann man einem Vertrauensmissbrauch vorbeugen.»