«Das EFA gibt’s seit etwa 25 Jahren, somit ist das der älteste Swingerclub der Schweiz. Therese und ich waren selber in der Saunaclub-Szene und übernahmen den Club vor acht Jahren. Unsere Anlage ist 800 Quadratmeter gross, aber wir sind kein Schickimicki-Club, sondern eher familiär. Am jeweils ersten Dienstag im Monat gibt’s Gangbang, ansonsten läuft jeden Abend das Gleiche: Die Paare, die kommen, zahlen 50 Stutz Eintritt; Männer, die alleine kommen 80. Verhütung ist Privatsache, Handys sind strikte verboten. Die Getränke sind umsonst und am Wochenende gibt’s auch ein kostenloses Büffet.

Manche Gäste vergnügen sich untereinander, andere mit einer der Frauen, die hier anschaffen. Die goldenen Swingerclub-Zeiten, wie wir sie noch miterlebt haben, sind heute aber definitiv vorbei. Die meisten jüngeren Pärchen lernen sich übers Netz kennen und treffen sich dann privat. Ausserdem haben viele junge Leute durch die Pornos ein etwas falsches Bild von Swingerclubs: Die denken, sie kommen hier rein und alle stürzen sich gleich lüstern auf sie. Das ist aber natürlich nicht so. Denn hier geht’s nicht nur um Sex, sondern oft auch um andere Menschlichkeiten. Wenn man sich hier begegnet, hat man weniger Hemmungen voreinander und spricht dadurch offener miteinander als am Stammtisch. Da kriegt man auch viel Trauriges mit.

Das Krasseste, was wir hier unten erlebt haben, war ein 80-Jähriger Gast, der sich mit zwei Frauen in der Sauna vergnügte und einen Herzanfall erlitt. Wir riefen die Ambulanz – und drei Stunden später stand er wieder vor der Tür und meinte, er wolle jetzt noch fertigvögeln. Für uns ist dieser Club nach wie vor ein Lebenstraum! Ich sage immer: Es ist zwar kein Grotto im Tessin – aber immerhin…»

Ernesto (72) & Therese (70) führen den EFA-Swingerclub in Wettingen.