Sie strömen meist zu zweit herbei, manchmal aber auch im Rudel. Zuerst verschaffen sie sich einen systematischen Überblick. Der erste Blick gilt den bunten Schildern, die Tiefstpreise versprechen. Der zweite den Neuheiten. Sie blättern sich durch die Stangen wie durch Magazine. Gefällt ein Teil, verändert sich ihre Körpersprache: Sie kriegen Kaltschweisshände und greifen parallelisiert nach dem Kleidungsstück, um es prüfend vor ihren Körper zu halten. Schüttelt die Freundin den Kopf, wird das Textil sofort wieder ans Gestänge gehängt. Geht der Daumen hoch, landet das Stück am Unterarm. Wird der Kleiderhaufen langsam zu schwer, geht’s in die Umkleide. Drei Stunden später – an die genaue Zahl durchstreifter Läden erinnert sich niemand mehr – heisst es dann: ‹Gömmär no wiiter?› Eh scho…