Merkmale:
Vamps bringen beim Küssen nicht nur Lippen und Zunge, sondern mit Vor­liebe auch ihre Beisserchen zum Einsatz und hinterlassen besitz­ergreifende ­Flecken am Hals ihrer Opfer.

Verhalten:
Wie ihre transsilvanischen Vorbilder machen auch die Kuss-Vampire mit ­erotischen Blicken und Gesten auf sich aufmerksam. Ihre Beute umschlingen sie mit festem Griff, bevor sie sich an Hals, Lippen oder Zunge zu schaffen machen. Hilfeee!

Gefahren:
Blutergüsse, Beiss- und Kratzspuren jüngst beobachtet an der letzten WM.

Dressur:
Eine ordentliche Portion Knoblauch vor dem ersten Kuss! Oder einfach zurückbeissen.

Merkmale:
Eigentlich keine. Denn ‹Fische› stellen ihren Partnern beim Küssen zwar ihre leere, offene Mundhöhle zur Ver­fügung, aber das war’s dann auch schon…

Verhalten:
Fische sind scheu und stellen sich bei ersten Anzeichen eines Zungenkusses scheintot: Die Zunge verkriecht sich bei Berührungen blitzartig in den Rachen, die Augen werden geschlossen und die Lippen schalten auf ‹O-Position›. So machen Fische beim Küssen bestimmt nichts falsch aber auch nicht allzu viel richtig.

Gefahren:
Akute Einschlafgefahr und ohrenbe­täubendes Echo der eigenen Schmatzgeräusche.

Dressur:
Fische brauchen einfach ihre Zeit. ­Deshalb hilft nur abwarten. Wir wünschen Petri Heil!

Merkmale:
Diese neugierige Spezies verfügt über eine lange, gelenkige Zunge, die auch hinter die Weisheitszähne ­gelangt.

Verhalten:
Was ist denn das? Und das hier? Und was gibt’s da unten zu sehen? Küsse von Tiefseetauchern fühlen sich an wie ein polizeilicher Durchsuchungsbefehl, denn ihre Zunge erkundet den ­gesamten Mund und Rachen und ­macht auch vor dem Halszäpfchen nicht Halt.

Gefahren:
Würgreflexe, Verschluckungsgefahr und Brechreiz.

Dressur:
Tiiiief Luft holen oder die neugierige Zunge mit flinken Schnalz- und Klemmbewegungen auf ihre Ränge verweisen.

Merkmale:
Klammeräffchen sind absolute Kon­trollfreaks und überlassen darum auch beim Küssen nichts dem Zufall, geschweige denn ihrem Partner.

Verhalten:
Kusspartner werden von Klammer­äffchen mit Vorliebe in Ecken oder gegen Wände gedrückt, der Kopf des ­Gegenübers wird mit beiden Händen ­fixiert und das gesamte Körpergewicht in Richtung Zunge verlagert. Es gibt kein Entrinnen!

Gefahr:
Absoluter Kontrollverlust. Denn wenn Klammeräffchen ihr hitziges Tempe­rament beim Angriff einigermassen zu zügeln vermögen, sind ihre Attacken nicht selten von Erfolg gekürt.

Dressur:
Einfach ergeben oder davonrennen!

Merkmale:
Als Artverwandte des Lamas löschen Schlabberer den Liebesdurst ihres ­Gegenübers mit Literweise Speichel. Zum Wohl!

Verhalten:
Mit seiner Spucke geht der Schlabberer äusserst grosszügig um und teilt diese deshalb via Zunge, Lippen und auf ­anderen Speichelwegen mit seinem Kusspartner. Nicht selten zeugt ein schaumiges Rinnsal von der innigen Begegnung mit einem leiden­schaftlichen Schlabberer.

Gefahren:
Spuckflecken auf Bluse und Pulli. ­Kleenex, Tempo oder Spucknapf sind deshalb Pflicht für jeden Schlabber­-Lover.

Dressur:
Abtrocknen. Oder Augen zu und rein ins warme Nass!

Merkmale:
Achtung, Achtung! Kusszeit ist Langfinger-Zeit! Behalten Sie deshalb beim Langfinger-Kuss die Hände ihres Gegenübers im Auge, sonst ist mit ­heftigen Grabsch- und Baggeraktionen zu rechnen.

Verhalten:
Langfinger nutzen ihre Küsse nur als Vorwand, um mit den Händen zu den erogenen Zonen vorzudringen. Schon beim ersten Müntschi wandern die Fingerchen klammheimlich unter ­T-Shirt oder Bluse und schwuppdiwupp zum Hinterteil.

Gefahren:
Geschickte Langfinger haben durchaus Chancen, ‹etwas mehr› zu erreichen als Lippen und Zunge des Gegenübers. Ungeschickte Langfinger hingegen ­erkennt man an ihren blauen Augen und grünen Flecken…

Dressur:
Wer selber grapscht, kann sich nicht wehren. Darum einfach zurückfingern oder Ohrfeigen verteilen.